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Container sind im internationalen Handel und im E-Commerce die mit Abstand beliebteste Transportform. In den meisten Fällen werden sie über den Wasserweg transportiert, aber auch Landewege tragen ihren Teil dazu bei. Supply Chain Manager:innen und E-Commerce Händler:innen werden dabei schnell über die Begriffe Less than Container Load und Full Container Load stolpern. In diesem Artikel erfährst Du alles was Du über LCL und FCL wissen musst.

Was bedeutet LCL?

LCL steht für Less than Container Load oder Less than full Container Load und beschreibt eine Art, wie Container beladen werden. LCL, in deutsch auch Teilcontainerladung, stellt dabei eine Methode dar, bei der ein Container nicht ausschließlich mit den Produkten eines Unternehmens voll beladen wird. 

Das bedeutet, dass sich Deine Waren gemeinsam mit anderen Gütern in einem Container befinden. Dabei “sammelt” der Container entlang der gesamten Lieferkette Produkte ein und kann diese auf dem Weg auch in verschiedenen Fulfillment Zentren und Zentrallagern abliefern.

Nutzt Du die LCL Methode, werden Deine Waren gemeinsam mit anderen Produkten in einem Container versandt, wobei es verschiedene Ein- und Ausladungsstellen gibt.

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Was bedeutet FCL?

 FCL steht für Full Container Load oder Volle Containerladung. Das bedeutet, dass der Container ausschließlich mit Deinen Waren befüllt und anschließend vollständig verplombt wird. Es handelt sich dabei also um eine sogenannte Haus-zu-Haus Lieferung. Dabei ist der Name dieser Frachtmethode oft irreführend, weil der Container eben nicht voll sein muss. Die Definition von FCL bezieht sich dabei auf den Verschluss des Containers bis zur Ankunft am Zielort.
 

Nutzt Du die FCL Methode, werden Deine Ware in einem Container transportiert, der beim Absendeort verplombt wird und erst am Ziel geöffnet und entladen wird.

 

lcl oder fcl verschlossener container72

Was sind die Unterschiede und Besonderheiten der Ladungsmethoden?

Für beide Frachtmethoden gibt es sowohl rechtlich, wie auch im praktischen Betrieb Unterscheidungen. 

LCL

FCL

  • Die Ladung besteht aus Waren von mindestens 2 Händler:innen
  • Der Container wird nach Befüllung nicht verplombt
  • Es gibt verschiedene Ein- und Ausladungsstellen
  • Der LCL Container muss durch den Zoll, wo die Teilladungen abzuwickeln sind
  • Der Transporteur / Verlader trägt die Verantwortung bei Beschädigung oder Verlust der Ware
  • Die LCL Methode dauert, aufgrund mehrerer Zwischenschritte, in der Regel länger
  • Die Preisberechnung erfolgt nach Gewicht oder Volumen (größerer Wert)
  • Die LCL Methode ist in der Regel kostengünstiger
  • Die Ladung besteht aus Waren von einem Unternehmen
  • Der Container wird nach Befüllung verplombt
  • Es handelt sich um einen Haus-zu-Haus Transport
  • Der Exporteur bzw. Importeur ist für die Zollabwicklung verantwortlich
  • Der Absender trägt die Verantwortung beim Beladen, der Adressat haftet bei Beschädigung beim Entladen
  • Die FCL Methode ist weniger kompliziert und dauert in der Regel kürzer
  • Die Preisberechnung erfolgt per Container (solange das Maximalgewicht nicht überschritten wird)
  • Die FCL Methode ist in der Regel kostenintensiver

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Was sind Vorteile und Nachteile von LCL und FCL?

Ganz generell lässt sich festhalten, dass die FCL Methode gegenüber der LCL Methode weniger komplex ist. Die Beladung, Entladung und Zollabwicklung ist vereinfacht, wodurch die Transportzeiten in der Regel bei der Full Container Load deutlich kürzer sind. Außerdem ist Deine Ware, etwa bei dem Transport durch problematische Drittländer, besser geschützt.

Demgegenüber stehen aber meist höhere Kosten, weil häufig nicht das gesamte Volumen eines Containers ausgenutzt wird.

Die Less than Container Load Methode hingegen ist vor allem für Händler:innen, die einen preiswerten Transport, oft auch von kleineren Mengen suchen, geeignet. Dabei übernimmt der Transporteur die Haftung für Beschädigung und Verlust. Eine kompliziertere Zollabwicklung und mehrmaliges Be- und Entladen führt zu längeren Transportzeiten.

Für Händler:innen wie Dich sind also verschiedene Faktoren wie Zollformalitäten, Menge, Volumen und Gewicht Deiner Produkte, Kosten und Dringlichkeit, sowie Transitgebiete entscheidend.