Das Jahr 2021 geht bald zu Ende - und was für ein Jahr das wieder für die E-Commerce-Branche war. Der Ausbruch des Coronavirus hat nicht nur die Online-Verkäufe angekurbelt, sondern auch die Lieferkette weltweit in Mitleidenschaft gezogen und verursacht derzeit Probleme und Verzögerungen - bei Herstellern und Logistikern.
Das Weihnachtsgeschäft 2021 und der Beginn des Jahres 2022 stellen für E-Commerce-Händler:innen somit eine große Herausforderung dar. Lies hier über die wichtigsten Herausforderungen im E-Commerce-Fulfillment und wie man darauf vorbereitet ist.
Nach einem turbulenten Jahr 2020 zeichnet sich für 2021 bereits ein deutlicher Anstieg der weltweiten Einzelhandelsumsätze ab. Die Weltwirtschaft öffnet sich tendenziell wieder und die Verbraucher:innen geben mehr aus. Sowohl der stationäre als auch der Online-Handel profitieren von diesem Nachfrageanstieg, wobei der stationäre Handel um 6,3% und der E-Commerce um 17,9% wächst.
Ein Blick auf die Europäische Union und UK zeigt einen ähnlichen Trend: Die Einzelhandelsumsätze stiegen im September 2021 um 3,2% gegenüber dem Vorjahresmonat (Eurostat). Die führenden Märkte sind Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Italien.
Was den E-Commerce-Umsatz betrifft, so war das Jahr 2021 ähnlich wie das Vorjahr für Online-Marken und -Händler:innen recht lukrativ. Laut einer Studie von Adobe könnte der weltweite Online-Umsatz in diesem Jahr 4,2 Billionen Dollar erreichen. Das ist mit Sicherheit ein neuer Rekord, der sich durch das veränderte Verbraucherverhalten erklären lässt:
9% der US-Verbraucher:innen, 8% der japanischen Verbraucher:innen und 15% der britischen Verbraucher:innen gaben an, vor März 2020 noch nie etwas online gekauft zu haben.
Auch in Europa floriert der E-Commerce. Im Jahr 2021 wird mit 500 Millionen E-Commerce-Nutzern ein riesiger Meilenstein überschritten werden. Auch die Durchdringungsrate wird voraussichtlich fast 60% erreichen. Außerdem wird erwartet, dass der Online-Einzelhandel ein Volumen von über 800 Milliarden Euro erreichen wird (Statista).
Die wichtigsten online verkauften Produktkategorien im Jahr 2021:
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Dabei sind die Zahlen für die Weihnachtszeit 2021, in der sie weiter hochschnellen werden, noch gar nicht berücksichtigt.
Die Weihnachtszeit ist in der Regel die geschäftigste Zeit des Jahres in der E-Commerce- und Logistikbranche. Den Auftakt macht der Singles' Day, gefolgt von Black Friday, Cyber Monday und schließlich Weihnachten. Um das in die richtige Perspektive zu rücken: Laut einem Bericht von Salesforce gaben die Verbraucher:innen zwischen November und Dezember 2020 weltweit 1,1 Billionen US-Dollar online aus.
Auch in diesem Jahr können Online-Händler:innen und Online Brands mit einem Anstieg dieser Zahlen rechnen. Wie wir bereits gesehen haben, kaufen die Menschen immer mehr online und gewöhnen sich daran. Darüber hinaus werden Einkaufstage wie der Black Friday oder der Singles' Day in Europa immer beliebter. Marketing- und Verkaufsangebote florieren online, was sich definitiv auf die Zahl der Online-Verkäufe auswirkt. Ist doch super, wirst Du jetzt sagen. Nun, ja und nein. Die Pandemie hat sich nicht nur auf die Nachfrage und das Volumen des Online-Verkaufs ausgewirkt, sondern auch die Fragilität der weltweiten Lieferkette aufgezeigt. Daraus ergeben sich Herausforderungen, die in den kommenden Monaten und Jahren von Online-Händler:innen und Logistiker:innen zu bewältigen sind.
Erinnern wir uns nicht alle an das Bild eines Evergreen-Containerschiffs, das im Suezkanal festsaß?
Quelle: Suez Canal Authority | AP
Zunächst einmal: Nein, das Coronavirus hat damit nichts zu tun (Entschuldigung an alle Verschwörungstheoretiker). Trotzdem, es war ein ziemlich surreales Ereignis (das allerdings gute Memes hervorgebracht hat). Uns geht es hier darum, zu zeigen, wie anfällig die weltweite Lieferkette ist und wie ein Ereignis nun jedes Glied dieser Kette, vom Hersteller bis zu den Endkund:innen, gleichermaßen treffen kann. Das kann kurz- und langfristigen Folgen haben.
Das Ungleichgewicht bei der Produktion und der Nachfrage nach Gütern in verschiedenen Ländern, die sich zu unterschiedlichen Zeiten im Lockdown befinden, hat zu einem verschärften Wettbewerb geführt. Normalerweise ist Wettbewerb eine gute Sache für Kund:innen - je mehr Angebote man hat, desto größer sind die Chancen am Ende bessere Preise zu erzielen -, aber diesmal scheint das nicht der Fall zu sein. Diesmal findet der Wettbewerb nämlich nicht beim Kampf um die Endkund:innen los. Vielmehr versuchen Online Unternehmen händeringend an Logistikressourcen und mangelnde Materialien zu gelangen.
Die Transportkapazitäten sind aufgrund der steigenden Nachfrage, der Knappheit an Containern und der überfüllten Häfen knapp geworden. Die schlechte Nachricht ist, dass Branchenexpert:innen nicht damit rechnen, dass die Preise in nächster Zeit deutlich sinken werden. Hinzu kommt, dass der Treibstoff teurer wird, was sich wiederum auf die Transportkosten auswirkt.
Expert:innen Tipps: |
Lies unsere Recherche über die Auswirkungen der steigenden Logistikkosten auf den Online Handel.
Nach Ansicht von Logistik- und Wirtschaftsexpert:innen müssen die Verbraucher:innen bei ihrer Suche nach dem perfekten Weihnachtsgeschenk im Internet bis Ende 2021 mit einer Rekordzahl von "Nicht-vorrätig"-Meldungen rechnen.
Tatsächlich wird erwartet, dass diese Art von Nachrichten in dieser Weihnachtssaison um 172% über den Zahlen des letzten Jahres liegen wird (Adobe Analytics). Die Produktkategorien, bei denen eine Verknappung der Bestände erwartet wird, sind, ohne Überraschung, die erfolgreichsten und am meisten gekauften für Weihnachten:
Wenn Du bereits einen ausreichenden Lagerbestand vorbereitet und gesichert hast, musst Du Deine Produkte jetzt nur noch verkaufen. Achte aber darauf, dass Du die Kund:innen nicht frustrierst, indem Du Produkte anbietest, die Du nicht mehr lagernd hast. Vergiss auch nicht an ausreichend Verpackungsmaterial zu denken.
Materialien wie Kunststoff, Pappe oder Holz sind derzeit weltweit Mangelware. Da Weihnachten (und die E-Commerce Hauptsaison im Allgemeinen) eine wirklich gute Gelegenheit sind, Deine Marke mit einem unvergesslichen Unboxing-Erlebnis zu stärken, findest Du hier vielleicht alternative Lösungen, um Deine Bestellung erfolgreich abzuwickeln.
Expert:innen Tipps: |
Als wäre die Meldung "nicht vorrätig" nicht schon genug, müssen Online-Käufer:innen auch noch mit längeren Lieferfristen rechnen. Letztendlich werden sich alle oben genannten Herausforderungen auf die Versand- und Lieferzeiten auswirken. Tatsächlich liegen die Hauptprobleme derzeit eher auf der Ebene der Produktion und der Logistik. Mit anderen Worten, die Hersteller und Spediteure sind diejenigen, die hier am unmittelbarsten mit fehlendem Produktmaterial und Rückständen in den wichtigsten Drehkreuzen (Häfen, Flughäfen, Lkw-Verladung usw.) zu kämpfen haben.
Zum Glück für die Online-Händler:innen - wenn man das so sagen kann - geben die Kund:innen einer Umfrage von Deloitte zufolge eher den Zustellern und den äußeren Bedingungen die Schuld für verspätete Pakete.
Expert:innen Tipps: Langfristig kann das Angebot verschiedener Lieferoptionen und Spediteure dazu beitragen, dass Du Verzögerungen beim Versand verringern kannst. |
Homepage der Australischen Post zu den Weihnachtsbedingungen für Lieferungen
5 Millionen. Das ist die Zahl der Pakete, die in der ersten Januarwoche 2021 in den USA per UPS zurückgeschickt werden. "Witzigerweise" gibt es auf der anderen Seite des Atlantiks sogar einen nationalen Retouren-Tag (2. Januar). Weihnachten markiert das Ende der E-Commerce Hauptsaison und ist zugleich der Start eines großen Retourenaufkommens.
Wir haben bisher gesehen, dass das Ende des Jahres 2021 eine große Herausforderung für das E-Commerce-Fulfillment sein wird, insbesondere wenn es um die Lieferung der Waren geht. Aber diese Engpässe und Herausforderungen können sich auch auf die sogenannte Reverse Logistic (Retouren Logistik) auswirken, indem sie die Spediteure überlasten und zu Rückständen bei der Wiederbeschaffung führen.
Expert:innen Tipps:
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In diesem Jahr kommen mehrere Faktoren zusammen, die die Weihnachtssaison für Online Händler:innen und Shopper erschweren. In diesem Artikel findest Du einige Expertentipps, die Dir helfen können, die Herausforderungen des E-Commerce Fulfillments kurzfristig und langfristig zu meistern. Hoffentlich wird 2022 dann ein reibungsloseres Jahr für die E-Commerce-Branche.
Insgesamt haben wir festgestellt, dass E-Commerce und Logistik in den letzten Monaten vermehrt nachgefragt wurden. Wenn Du nicht an der Spitze der E-Commerce-Nahrungskette stehst, kann dies eine große Herausforderung für Dein Unternehmen sein. Durch die Zusammenarbeit mit E-Commerce-Fulfillment-Experten wie byrd kannst Du ein ausreichendes und kontinuierliches Maß an erfolgreicher Auftragsabwicklung und hochwertigem Service für Deine Kunden:innen sicherstellen.