Für E-Commerce Unternehmen ist es jetzt möglich kostenfrei bei auf Google Shopping zu verkaufen.
Mit dieser Bekanntgabe hat Googles President of Commerce Bill Ready für Aufsehen gesorgt. Google Shopping, das für einige E-Commerce Unternehmen ohnehin eine tragende Säule darstellt um Verkäufe zu steigern und wachsende Umsätze zu generieren, wird durch die Möglichkeit einer kostenlosen Listung noch attraktiver. Damit werden Verkäufe ohne zusätzliche Marketingkosten in Zukunft ermöglicht.
Darüber hinaus wurde eine Partnerschaft mit dem beliebten Zahlungsmethoden-Anbieter Paypal, bei der Ready zuvor als COO tätig war, ebenso bekannt gegeben, wie die engere Zusammenarbeit mit Shopsystemen wie Shopify oder WooCommerce. Dieser Schritt von Google dürfte jetzt noch mehr Online-Händler davon überzeugen auf den Google Shopping Feed zu setzen, weil der Einstieg vergleichsweise simpel ist und schnell umgesetzt werden kann. In unserem ultimativen Guide erfährst Du:
E-Commerce, ein Bereich der in den letzten Jahren ohnehin einen quasi unaufhaltbaren Aufstieg erlebte, ist eine der wenigen Branchen die womöglich gestärkt aus der Corona Krise 2020 herauskommen wird, so wie es etwa 2003 nach dem SARS Ausbruch in asiatischen Ländern der Fall war. Fest steht zumindest, dass der E-Commerce weniger unter den Auswirkungen leidet als die meisten anderen Geschäftsfelder.
Ganz im Gegenteil, viele Geschäftsleute wagen mehr oder weniger gezwungenermaßen den Schritt und eröffnen einen Online Shop. Mit der früher als Google Product Search, Google Products und Froogle bekannten Google Shopping Plattform möchte der amerikanische Megakonzern also ein größeres Stück am E-Commerce Kuchen mitnaschen.
Für Shopbetreiber stellt sich unabhängig davon, ob der Online Shop gerade erst eröffnet wurde oder schon über einen längeren Zeitraum aktiv ist, die Frage, wie man seine Produkte einer Vielzahl an potenziellen Käufern bestmöglich zugänglich machen kann. Versucht man sein Glück dabei, einen eigenständigen Online Shop bekannt zu machen oder listet man seine Produkte in einem oder mehreren Online Marktplätzen.
Bei Plattformen wie Amazon, eBay, Rakuten, oder dem österreichischen Portal Shöpping, werden die Produkte aber quasi anonymisiert angeboten. Als Händler muss man sich gut überlegen, ob man sich auf eine Art “Koopetition”, also eine Gratwanderung zwischen Kooperation und Wettbewerb einlassen möchte. Eine weitere Alternative dazu ist Google Shopping, das auf der einen Seite die große Reichweite von Online Marktplätzen bietet, auf der anderen Seite aber die Individualität der Online Shops nicht, oder nur gering, beeinträchtigt.
Google Shopping ermöglicht es potenziellen Käufern, Produkte zu suchen, schnell zu finden und zu vergleichen. Dabei werden auf einem Blick Bilder der Produkte, sowie Preise und die jeweilige Marke angezeigt, was in den meisten Fällen die wichtigsten Informationen einer Suchanfrage schnell und einfach verständlich transportiert. Dabei kann man zwischen zwei Arten der Anzeigen unterscheiden: zum einen können diese nach einer Suche in der Suchmaschine oben angezeigt werden.
Zum anderen gibt es aber auch einen eigenen “Shopping” Tab von Google. Hier werden die Produkte folgendermaßen angezeigt.
Schenkt man Gerasimos Nikolopoulosm, einem ehemaligen Google Mitarbeiter und CEO von adablo Glauben, werden lediglich 10% der Umsätze über den Shopping Tab gemacht. Das kann mit dem deutlich geringeren Verkehr auf der Seite begründet werden.
Aktuell kann man aus mehr als 120 Ländern, darunter Deutschland, UK, Frankreich und den Niederlanden darauf zugreifen. Dieses Service ist kostenfrei, jedoch müssen Käufer mit einem persönlichen Google Account angemeldet sein, um einen Kauf zu tätigen. Generell wird ein größerer Fokus auf Personalisierung gelegt als bei vergleichbaren Angeboten. So gibt es personalisierte Vorschläge, die bei Amazon für 35% der Käufe und bei Netflix sogar für 75% der Nutzung verantwortlich sind. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit Preise zu tracken und lediglich nach regionalen Produkten zu suchen.
Aus der Perspektive von E-Commerce Unternehmern kann Google Shopping einen wichtigen Kanal darstellen, um das eigene Online Business zu stärken und Verkäufe zu steigern. Seit 2012 greift die Plattform auf ein PPC-System (Pay per Click) zurück, Händler bezahlen also eine bestimmte Summe pro Klick auf eines ihrer Produkte.
Googles Versuch Amazons Dominanz im E-Commerce Bereich entgegenzuwirken bietet vielen Unternehmen die Möglichkeit Produkte auf einer Plattform anzubieten, ohne dabei die Individualität aufzugeben. Durch Klicks auf die Produkte können Besucher nämlich auf die eigenen Online Shops weitergeleitet werden. Des weiteren kann die angebotene lokale Suche einen Vorteil für viele Händler darstellen, um nicht in eine Preisschlacht mit der starken, oft grenzwertig billigen ausländischen Konkurrenz zu geraten.
Dabei spielt der Megatrend der Nachhaltigkeit im E-Commerce und in vielen anderen Bereichen eine tragende Rolle. Ein weiteres hilfreiches Tool für jedes Unternehmen, das Produkte über Kanäle im Internet vertreibt, ist Google Trends. Hier kann man sich innerhalb von Sekunden einen Überblick über bestimmte Suchbegriffe und Kategorien verschaffen. Dabei ist es schnell und einfach möglich vorhandenes Interesse in verschiedenen Ländern und Regionen abzuschätzen.
Dass Google Shopping viel Potenzial mit sich bringt und somit eine Chance für viele kleine und mittelgroße Unternehmen, aber ebenso für große Händler darstellt, sollte mittlerweile ersichtlich sein. Was genau sind aber die Vorteile gegenüber ähnlichen Plattformen und Online Marktplätzen?
Menschen sind visuelle Lebewesen, deshalb werden Bilder gegenüber Text bevorzugt. Wenn dann auch noch der Preis am ersten Blick zu sehen ist, wie im Fall von Google Shopping, ist oft schon genug Information für einen Kunden vorhanden, um sich für einen Kauf zu entscheiden.
Dadurch ist die Conversion Rate, also die tatsächlichen Käufe nach einem Klick, weitaus höher als bei herkömmlichen Angeboten. Durch das Pay per Click System sparst Du Dir also, im Vergleich zu anderen Plattformen eine große Anzahl an Klicks, die zu keinem Kauf führen. Dadurch wird es möglich den Return on Ad Spend (ROAS), also die Rate von Umsatz durch Kosten eines gewissen Marketingkanals zu steigern.
Gerade Online-Händler, die qualitativ hochwertige Ware verkaufen, möchten als eigene Marke wahrgenommen werden und nicht eines von tausenden namenlosen Produkten sein. Anders als etwa bei Amazon, besteht bei Google Shopping die Möglichkeit, mehr Traffic auf die eigene Website zu lenken und somit auch potenziell zusätzliche Käufe zu erreichen. Dazu kommt noch, dass mehr als 3/4 der Online Käufer mit einer Suche bei Google starten.
Besucher von Google Shopping sind für gewöhnlich auf der Suche nach bestimmten Gegenständen und somit von Natur aus kaufbereiter als der durchschnittliche Internetbesucher. Durch die übersichtliche Darstellung der wichtigsten Produktmerkmale auf dem ersten Blick, kann der Entscheidungsprozess für Online Shopper erleichtert werden. Aus diesem Grund erreichen Google Shopping Anzeigen 30% bessere Conversion Rates als Text-basierte Anzeigen.
Die Conversion Rate kann darüber hinaus durch gesteigertes Vertrauen erhöht werden. Vor allem kleinere und unbekannte Shops haben oft mit Misstrauen der Kunden zu kämpfen. In weiterer Folge entscheiden sich viele gegen einen Kauf bei besagten Online Shops und kaufen dann doch lieber bei Amazon oder Ähnlichem. Durch die Garantie, die Google übernimmt, sinkt somit das Risiko für den Käufer und eine Kaufbarriere fällt weg. Vergleichbar dazu, sind auch die Geld-zurück-Garantie und vereinfachte Retouren vertrauensbildende Maßnahmen, die große Wirkung zeigen können.
Damit ist gemeint, dass Online-Händler hier schnell und einfach steuern können, welche Produkte zu welchen Preisen angeboten werden. Zusätzlich sind die Kosten bis auf den letzten Cent planbar. Ausgaben können dazu noch schnell und einfach angepasst werden.
Bereit einen Versuch zu starten? Dann findest Du hier die wichtigsten Schritte um Deinen Account manuell und einfach aufzusetzen. Solltest Du über eine sehr große Anzahl an Produkten verfügen, ist es eine Überlegung wert, ein Google Data feed Tool zu verwenden.
Zum Starten musst Du zuerst einen Google Merchant Center Account erstellen, um dort Deinen Product Feed einrichten zu können. Dabei handelt es sich um Informationen, die Google verwendet, um Deine Produkte den passenden Personen zu zeigen. Bei manchen Shopsystemen wie etwa Shopify können Google Feeds automatisch generiert werden.
Des weiteren ist es wichtig Deine Produktbilder zu optimieren. Hierbei ist entscheidend die Produktbilder auf Deiner eigenen Website zu optimieren, denn Google verwendet die Bilder der Websites des jeweiligen Händlers. Wie bereits zuvor dargestellt sind die Bilder, neben dem Preis, der entscheidende Faktor zwischen Kauf oder eben keinem Klick. Das liegt natürlich am wichtigen ersten Eindruck der Online in unter 3 Sekunden gebildet wird. Zusätzlich wird aber auch die Qualität von Google überprüft - ist diese zu gering, wird die Kampagne abgelehnt.
Dieser Product Feed ist enorm wichtig für Deine spätere Performance. Das liegt unter anderem daran, dass es bei Google Shopping Ads, anders als etwa bei Google Adwords, keine Möglichkeit gibt direkt auf bestimmte Keywords zu bieten. Vielmehr sammelt Google in diesem Fall die Informationen aus Deinem Product Feed. Aus diesem Grund ist es essenziell sich einige Minuten Zeit zu nehmen, um diesen zu optimieren. Andernfalls wird Google keine Anzeigen Deiner Produkte schalten, weil es nicht weiß für welche Anfragen sie geeignet sind. Achte deshalb besonders auf:Als nächsten Schritt solltest Du Deinen Google AdWords Account anbinden. Jetzt ist es also an der Zeit Deine erste Google Shopping Kampagne zu starten. Sei jedoch darauf vorbereitet, dass Du anfangs etwas höhere Gebote abgeben musst, denn Google Shopping ist eine Lernplattform und braucht deshalb zunächst Daten um Deine Produkte besser zu verstehen.
Trotzdem kannst Du schon nach kurzer Zeit beginnen, wichtige Metriken zu analysieren und Dein Angebot folglich zu adjustieren. Wie Du weißt, handelt es sich dabei um eine Mischung aus Wissenschaft, Instinkt und Erfahrung. Feile in weiterer Folge immer weiter an Deiner Targeting- und Gebotsstrategie um Deinen Auftritt zu optimieren. Was hierbei die perfekte Vorgangsweise ist, ist sowohl von Shop zu Shop, als auch von Produkt zu Produkt unterschiedlich.
Kostenlose Listung bei Google Shopping? Das wird in Zukunft möglich sein und damit vielen kleineren Online Shops die Möglichkeit geben, erstmals, oder zusätzlich Produkte zu listen. Auch größere und bereits aktive E-Commerce Unternehmen können davon profitieren und Kosten sparen. Dabei wird der Google Shopping Tab ähnlich wie bei einer SERP Suche funktionieren. Eine begrenzte Anzahl bezahlter Beiträge, wird als Werbung gekennzeichnet, unter und über den organischen Beiträgen angezeigt. Zuerst sollen der kostenfreie Service ab Ende April 2020 in den USA angeboten werden, während Google eine weltweite Einführung bis Ende des Jahres verspricht.
Für Händler, die bereits über ein Merchant Center und Google Shopping Ads verfügen, werden die Änderungen, sofern sie in den jeweiligen Ländern aktiv werden, automatisch durchgeführt. Für Merchant Center Neulinge ist es in Zukunft nicht notwendig bei Shopping Ads aktiv zu werden, um von den Vorteilen zu profitieren. Vielmehr können sich Händler bereits während des Anmeldevorgangs bei Google Merchant Center bei den sogenannten Google surfaces anmelden und mit der Erstellung eines Produkt Feeds starten.
In diesem Beitrag haben wir gezeigt, was Google Shopping ist, welch großes Potenzial für E-Commerce Unternehmer dahinter steckt und wie Du Deine erste Google Shopping Ads Kampagne starten kannst. Außerdem wird Google bald die kostenfreie Listung ermöglichen, was weitere spannende Chancen für ambitionierte E-Commerce Unternehmen bereithält. Damit sollte einem zusätzlichen Umsatzkanal nichts mehr im Wege stehen. Wir wünschen Dir viel Glück und vor allem Erfolg bei diesem Vorhaben.