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Jedes Jahr verwandelt sich Q4 in ein Schlachtfeld aus Rabattaktionen, Lieferschwierigkeiten und steigenden Kundenerwartungen. Während Black Week und Weihnachten Rekordumsätze bringen, gibt es auch eine weniger positive Realität für E-Commerce-Unternehmen: Peak Season Zuschläge.

Zusteller erheben diese temporären Gebühren, um ihre Netzwerke zu entlasten. Für Dich als E-Commerce-Händler bedeutet das: Das Timing Deiner Kampagnen ist genauso entscheidend wie die Höhe Deiner Rabatte. Unsere internen Daten zeigen ein klares Bild: Viele Händler reagieren bereits clever, indem sie ihre Aktionen über einen längeren Zeitraum strecken oder schon im Oktober bzw. Anfang November mit Angeboten starten. Das Ziel? Logistische Engpässe und Zusatzkosten vermeiden.

Dieser Überblick über die Zuschläge in Deutschland, Österreich, UK und Frankreich hilft Dir bei der Entscheidung: kämpfst Du in den Peak-Wochen direkt mit, oder verschiebst Du Deine Kampagnen, um Kosten zu optimieren?


Peak Season Zuschläge 2025 je Land

 

Peak Season Zuschläge in Deutschland

In Deutschland konzentrieren sich die Zuschläge vor allem auf November und Dezember, wenn das Bestellvolumen am höchsten ist. So erheben beispielsweise DHL und DHL Express mehrere Zuschlagsebenen: €0,50 pro Paket als „Peak-on-Peak“-Zuschlag zwischen dem 27. November und 7. Dezember zusätzlich zu €0,19 Peak Zuschlag von 1. November bis 31. Dezember. Bei DHL Express kommen zusätzlich €0,10 pro Paket für nationale Sendungen sowie weitere Zuschläge je nach Zielregion hinzu und das bereits ab dem 1. Oktober bis 16. Februar.

Auch GLS erhebt einen BlackWeek-Zuschlag von €0,50 pro Paket (24. November bis 5. Dezember). Asendia weitet seinen Zuschlag über die gesamte Feiertagssaison und darüber hinaus aus und berechnet €0,40 pro Paket auf internationale Sendungen vom 1. November bis 31. Januar.

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Peak Season Zuschläge in Österreich

In Österreich gelten viele der gleichen Regeln wie in Deutschland, insbesondere bei Zustellern wie DHL Express, das einen Nachfragezuschlag von €0,10 pro Paket auf nationale Sendungen sowie einen zonenbasierten Zuschlag für internationale Pakete zwischen dem 1. Oktober und 16. Februar erhebt. Zudem gelten auch die DHL Peak-on-Peak-Zuschläge sowie der GLS BlackWeek-Zuschlag.

Diese verlängerten Zeiträume bedeuten, dass österreichische Händler bei der Planung von Weihnachtsaktionen vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Beim nationalen Anbieter Post AT konnte (bisher) jedoch kein klarer Hinweis auf spezifische Peak Season Zuschläge gefunden werden.

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Peak Season Zuschläge in UK

In Großbritannien dauern Peak Season Zuschläge zum Teil fast zwei volle Monate. Sowohl Royal Mail als auch Parcelforce wenden sie vom 17. November bis 9. Januar an.

  • Royal Mail: relativ moderate Gebühren von £0,07 für Großbriefe und £0,12 für Standardpakete
  • Parcelforce: ein breiteres Spektrum von £0,20 pro Paket für die meisten Services, bis zu £4,50 für Express Large-Sendungen

Für Händler im Vereinigten Königreich ist das Timing daher besonders wichtig: Wer seine Kampagnen und Angebote in den frühen November verschiebt, kann die zuschlagsintensivsten Wochen vermeiden.

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Peak Season Zuschläge in Frankreich

Anders als in Deutschland, Österreich oder UK haben die großen Carrier in Frankreich (La Poste/Colissimo, Chronopost, GLS France, DPD France) bisher keine offiziellen „Peak Season Zuschläge“ veröffentlicht.

Cleveres Timing als Business-Strategie

Für Händler bedeuten Peak Season Zuschläge nicht nur höhere Kosten, sie machen auch deutlich, wie wichtig das Timing Deiner Kampagnen ist. Promotions gleichzeitig mit allen anderen (Black Week und Cyber Monday) zu starten, kann zwar kurzfristig maximale Sichtbarkeit bringen, setzt Dich aber auch den höchsten Zuschlägen und der stärksten Belastung der Liefernetzwerke aus.

Interessante Einblicke:
Durch die Zusammenarbeit mit Hunderten von E-Commerce-Händlern zeigen unsere internen Daten, dass die Black-Week-Periode im Vergleich zum restlichen Q4 an relativer Bedeutung verliert. 2019 entfielen fast 10% des Q4-Bestellvolumens auf das Black Friday/Cyber Monday-Fenster. Seitdem ist dieser Anteil stetig gesunken und lag 2023 und 2024 bei rund 7%.

Das bedeutet: Immer mehr Händler verteilen ihre Aktionen über einen längeren Zeitraum und starten bereits Anfang November oder sogar im Oktober. Damit umgehen sie nicht nur die zuschlagsintensiven Tage Ende November, sondern sichern auch schnellere Lieferungen, weniger Engpässe und ein reibungsloseres Einkaufserlebnis für Online-Shopper.

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 Anteil des BF/CM-Bestellvolumens im Vergleich zu den Q4-Volumina, Daten & Illustration byrd

Fazit

Peak Season Zuschläge sind gekommen, um zu bleiben. Doch die cleversten Händler akzeptieren sie nicht einfach, sondern planen ihre Kampagnenkalender gezielt darum herum.

  • In Deutschland & Österreich solltest Du DHL und DHL Express im Blick behalten, die Zuschläge teilweise bereits ab Anfang Oktober einführen, gefolgt von zusätzlichen Peak-on-Peak-Zuschlägen rund um die Black Week. Ähnlich verhält es sich mit Asendias und GLS Zuschlägen, die Anfang bzw. Ende November starten und bis in den Februar andauern können.

  • In UK erstrecken sich die Zuschläge über fast zwei Monate (Mitte November bis Anfang/Mitte Januar), wodurch Promotions im frühen November besonders attraktiv sind.

  • In Frankreich gibt es zwar noch keine expliziten Peak-Zuschläge.

Trage diese Zuschläge in Deinen Marketingkalender ein und überlege, ob Dir das hilft, Deine Umsätze zu maximieren und gleichzeitig die Versandkosten möglichst niedrig zu halten. Wenn Du das bereits getan hast, kann es sinnvoll sein, auch Dein Fulfillment-Setup neu zu überdenken. Sprich mit unseren Experten, um eine Lösung zu finden, die am besten zu Deinem Business passt.