Dieser Artikel fasst die wichtigsten Erkenntnisse aus einer Expert Session mit Petra Dobrocka, Mitgründerin und CCO des internationalen E‑Commerce‑Fulfillment‑Anbieters byrd und Moritz Lukas von Xentral zusammen. Im Fokus standen praktische Logistik-Strategien für europäische Online Unternehmen, die grenzüberschreitend wachsen möchten. Die klare Zielsetzung: Kosten senken, Logistik optimieren und profitabel bleiben.
Wie Petra sagt:
„Es gibt kein One‑Size‑Fits‑All‑Modell. Entscheidend ist, Dein Produktmix, Deine Volumen und Deine Ziele zu verstehen – und daraus das schlankeste Setup zu bauen.“
International zu verkaufen zählt zu den schnellsten Wegen, Dein Online-Business in Europa zu skalieren. Aber Cross-Border‑E-Commerce kann die Marge schnell schmälern, wenn er nicht gut geplant ist. Zentrale Herausforderungen:
Ohne eine optimierte Logistik wirst Du kaum mit lokalen Händler:innen konkurrieren können, die schneller und günstiger liefern.
Versand direkt ab Deinem Inlandslager an Kund:innen im Ausland über Carrier wie DHL, GLS oder DPD.
Vorteile:
Nachteile:
Wann verwenden:
Petras Tipp:
„Wenn Dein Produkt leicht und paketpostfreundlich ist, nutze Formate wie DHL Warenpost. Das ist sehr preisgünstig und wir sehen es häufig in diesem klassischen Cross‑Border‑Setup.“
Bestellungen bündeln und in größeren Mengen ins Zielland transportieren, wo sie ein lokaler Carrier zustellt.
Vorteile:
Nachteile:
„Der Break-even kommt schneller als man denkt. Mit dem richtigen Volumen und Partner wird Direct Injection zur effizienten Mid‑Stage Lösung.“
Lagerbestand in lokalen Fulfillment Centern halten und Bestellungen dort innerhalb des Landes erfüllen.
Vorteile:
Nachteile:
Beispiel: Eine britische DIY-Marke lagerte Bestand in Deutschland – Versandkosten fielen von 14–18 € auf 3–4 € pro Paket und sparte rund 5.000 €/Monat.
Strategie |
Am besten für |
Volumen |
Liefergeschwindigkeit |
Klassischer Cross-Border Versand |
Markttestung, Kleine/leichte Produkte |
Gering |
Langsam (3–7 Tage) |
Direct Injection |
Wachsende Märkte, Gebündelte Sendungen |
Mittel |
Moderat (2–4 Tage) |
Cross-Border Fulfillment |
Etablierte Märkte, starker Wettbewerb |
Hoch |
Schnell (1–2 Tage) |
Experten Tipp: Sieh diese Strategien eher als Stufen, nicht als starre Optionen. Starte mit klassischem Cross‑Border Versand, wechsle zu Direct Injection, wenn Dein Volumen wächst, und nutze lokale Fulfillment-Lösungen, sobald die Verkäufe es rechtfertigen. Die beste Lösung hängt stark von Deinem Produktportfolio, Kundenmix und weiteren Faktoren ab.
„Du musst nicht von Beginn an alles entscheiden – es sind keine exklusiven Modelle. Starte mit Option 1 zum Markttesten. Wenn das Feedback positiv ist, skaliere und optimiere weiter.“
Starte einfach, skaliere später: Teste Märkte mit Cross‑Border Versand, bevor Du in lokale Logistik Center investierst.
Berücksichtige die Gesamtkosten: Denk nicht nur an Versandkosten, sondern auch an VAT, Zoll und Bestandsverwaltung.
Kundenerlebnis zählt: Schnelle und zuverlässige Lieferung sorgt für Wiederkäufe und langfristigen Erfolg.
Am Ende geht es darum, die richtige Strategie für Deine Anforderungen zu finden.
Wie Petra sagt:
„Ich würde nicht sagen, dass es ein Setup für alle gibt – es hängt von SKU-Anzahl, Versandländern, Produktgewicht und -volumen ab. Am Ende ist es immer eine dieser drei Optionen oder eine Kombination davon.“
Diese Zusammenfassung basiert auf einer Live Expert Session mit Xentral’s Moritz Lukas und byrd’s Petra Dobrocka.